Glutenfreie Produkte der Ölmühle

Erstellt von: Seppi Rieperdinger In: Aktuelles von der Ölmühle Garting in Oberbayern Auf: Mittwoch, August 30, 2023

Kompakte Infos zu Glutenfreier Erzeugung

Die Nachfrage nach glutenfreien Produkten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, da immer mehr Menschen an Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit leiden. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass eine hundertprozentige Garantie für glutenfreie Lebensmittel nur bei wenigen Produkten möglich ist. Der Grund dafür liegt schon beim anbauen. Insbesondere im Bioanbau wachsen auf dem selben Feld meist auch einzelne Getreidepflanzen und so kommt es automatisch zu einer Vermischung.

Während des Anbauprozesses wachsen diese Getreidesorten zusammen und vermischen sich. Dies bedeutet, dass selbst bei sorgfältiger Trennung und Reinigung eine komplette Reinigung von Gluten aus dem Erntegut praktisch unmöglich ist. Obwohl es verschiedene Möglichkeiten wie Siebung, Gewichtsauslesung und Farbsortierung gibt, und so das allermeiste Gluten entfernt wird, können immer noch einige Körnchen durchrutschen und so eine kleine Kontamination verursachen.

Wir haben einen Test mit Leinsamen gemacht. Beim Leinsamen sehe ich es ohne Spritzmittel als wahrscheinlich an dass ein Weizenkorn sich einschleicht. Die Analyse hat dies im Grunde bestätigt und einen Wert von 13mg/kg (= 13 Millionstel) Gluten dabei war. Man darf dies aber trotzdem Glutenfrei nennen weil der Gesetzgeber einen Grenzwert von 20mg/kg vorgibt.

Es ist deswegen aber schwierig von Glutenfrei zu reden, da einfach noch minimalste Anteile dabei sind. 

Jedoch gibt es bestimmte Getreidekörner, die aufgrund ihrer besonderen Merkmale sicherstellen können, dass sie glutenfrei sind. Körner, die bedeutend größer sind als die meisten Getreidesorten oder ein anderes spezifisches Gewicht haben, können in der Regel sicher als glutenfrei betrachtet werden. Zusätzlich kann ein klarer Farbunterschied zu den anderen Getreidesorten ein Indikator für glutenfreie Körner sein. Dies ist so bei z.B. Schwarzkümmel, Sesam, Bohnen und viele mehr.

Am Sichersten sind Produkte die mit Getreide auch auf dem Feld nicht in Berührung kommen können. Beispiele dafür sind Kürbiskerne, Traubenkerne, alle möglichen Nussarten und vieles mehr. Diese Samenarten können in der Regel als glutenfrei betrachtet werden, da sie von Natur aus frei von glutenhaltigen Bestandteilen sind und normalerweise keinen Kontakt mit anderen Getreidesorten haben.

Obwohl in der Lebensmittelherstellung große Fortschritte bei der Herstellung von glutenfreien Produkten gemacht hat, ist es dennoch unvermeidlich, dass winzige Mengen an Gluten in einigen Produkten vorhanden sein können. Personen, die eine strikte glutenfreie Ernährung einhalten müssen, sollten dies im Hinterkopf behalten und sich stets bewusst sein, dass die absolute Vermeidung von Gluten eine große Herausforderung darstellt.

Toni Lamprecht

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